Meine ersten Hummeln

Durch das Bildungsprojekt Bienenretter kam ich über die Wildbienen auch mit deren größten Vertretern, den Hummeln, in Kontakt. Nach dem Lesen des Buches „Und sie fliegt doch: Eine kurze Geschichte der Hummel“ kam der Wunsch auf unseren Garten hummelfreundlicher zu bepflanzen und ebenfalls einen kleinen Beitrag zur Erhaltung der gefährdeten Hummelpopulation durch einen Hummel-Nistkasten zu leisten. Beim Garten habe ich mich an den Empfehlungen des sehr guten und übersichtlichen Hummel-Forums Pollenhöschen orientiert. Analog bin ich auch mit dem Hummel-Nistkasten vorgegangen und habe basierend auf dem Hummelhaus-Vergleich mir die Hummelpension vom Hummeltischler bestellt.

Aller Anfang ist schwer

Leider haben die Hummeln in unserem Garten nicht auf Anhieb die Hummelpension mit Kapok Nistmaterial und Hobelspänen entdeckt. Anfang April 2017 war ich vermutlich zu spät mit der Bestellung und dem Aufstellen der Hummelpension. Auch die aktive Ansiedlung von Hummelköniginnen hat leider in den Folgejahren nicht geklappt.

Standortwechsel

Im letzten Jahr hatte ich den Standort des Hummelhauses von der beschatteten Südseite unter unserem Ahorn auf die Nordostseite zu unserem Brennholzlager verlagert, da ich dort in den Abendstunden Hummelköniginnen beobachtet hatte, die Schatten im Rasen auf mögliche Mäuselöcher untersuchten. Leider brachte dies keinen Erfolg.
In diesem Jahr habe ich das Hummelhaus erst Ende März herausgestellt, da das Wetter sehr wechselhaft und zu kalt war und ich keine Hummeln bei uns im Garten gesehen habe. Zusätzlich habe ich zum Kapok noch etwas getrocknetes Gras gegeben, da laut Forum die Hummeln den Geruch mögen, in der Hoffnung, dass dieses Jahr eine Hummelkönigin einzieht.

Kommissar Zufall

Wie es dann der Zufall so will, hätte ich fast zwei sich sonnende Hummelköniginnen beim ersten Rasenmähen Mitte April eingesaugt. Eine davon habe ich vorsichtig ins Blumenbeet gesetzt und die zweite mit der Einsetzhilfe (abgeschnittene 50 ml Spritze) aufgenommen und in die Einlaufröhre des Hummelhauses eingesetzt. Anstandslos ist die noch etwas unterkühlte Königin direkt in der Röhre verschwunden, und ich habe auch nicht mehr auf einen möglichen Orientierungsflug gewartet. Zu meiner Überraschung habe ich dann Mitte Mai festgestellt, dass erste Arbeiterinnen ein- und ausfliegen. Die Bestimmung der Hummelart war auch schnell über das Forum möglich: ich kann mich über eine Erdhummel, Bombus terrestris, freuen.