Bohrbrunnen – Beginn im Herbst 2015

Nachdem sehr trockenen Sommer hat sich bei mir der Wunsch verfestigt, dass ich einen Brunnen zur Bewässerung für unseren Garten haben möchte. Da ich nicht so recht wusste, wie ich anfangen sollte, habe ich mich im Brunnenbau Forum in das Thema eingelesen.

Vorbereitung und Klärung der Bodenverhältnisse

Als erstes mussten die Bodenverhältnisse geklärt werden, was sich gar nicht so einfach gestaltet hat. Von meinem Boden liegt mir kein Bodengutachten vor, und die Wasserbehörde des Main-Kinzig-Kreises konnte auch keine Gutachten (z.B. aus Erdwärmebohrungen in direkte Nähe) zu Verfügung stellen. Gespräche mit den Nachbarn ergaben, dass auch keine Bohrgutachten vom Bauträger vorliegen. Die Keller wurden jeweils als Weiße Wannen ausgelegt, da eine wasserführende Schicht bei 2m Tiefe dies notwendig gemacht hat. Ein Nachbar hat ebenfalls ein Bohrbrunnen in Handarbeit gebohrt und ist bei 6 m Tiefe auf eine Sandsteinplatte getroffen. Somit musste ich zwischen den fixen Kosten eines professionell gebohrten Brunnes abwägen, welcher in wenigen Stunden gebohrt werden kann und der Möglichkeit, wie mein Nachbar, auf eine Sandsteinplatte zu treffen und trotzdem die Bohrkosten tragen zu müssen. Somit war für mich klar, dass ein Bohrbrunnen in Handarbeit erstellt werden wird um die Investitionskosten möglichst überschaubar zu halten, falls bei mir die Bodenverhältnisse einen Brunnen finanziell unattraktiv machen.

Die Wasserbehörde des Main-Kinzig-Kreises hat mir grünes Licht für die Errichtung des Gartenbrunnens gegeben und nur darauf hingewiesen, dass bei Inbetriebnahme dieser anzuzeigen ist. Überraschenderweise handelt es sich bei dem “Vordruck Brunnenanzeige” nur um eine DIN A4 Seite, aber dies nur am Rande.

Beginn der Arbeiten und erste Hindernisse

Da ich mich an den Sommerwochenenden auf die Errichtung des Sichtschutzes fokussiert hatte, habe ich erst Mitte Oktober mit meinem Bohrbrunnen begonnen. Die ersten 2,60 m liefen sehr gut, der Boden bis 2 m Tiefe bestand aus rotem Ton mit einem hohen Feinsandanteil, also schluffig, wie der Fachmann sagt. Bei 2,60 m Tief war allerdings der Kiesanteil so hoch, dass ich mit dem Bohrer nur noch geschabt habe und keine weitere Tiefe erreichen konnte. Nachdem ich mir ein paar Tipps im Brunnenbau Forum geholt hatte, habe ich ein paar Liter Wasser in mein Bohrloch gegossen, welches den Boden hat leicht aufquellen lassen. So konnte ich mit meinem Bohrer die Kieselsteine zu Tage fördern. Ich denke, einer der 3-5 cm langen Kiesel hat mich zu Beginn behindert, zum Glück aber nur etwa 50 cm.

Bohren trotz Wasserstand im Bohrloch

Bei etwa 3 m Tief bin ich auf grauen Ton gestoßen, welcher sich gut bohren lässt. Trotz der Jahreszeit konnte ich bis auf 4,40 m weiter bohren, der Boden blieb unverändert grauer Ton. Mitte November hat mich der Regen dann aber leider immer öfter gestoppt. Zu meiner Überraschung habe ich in meinem mit einem Eimer abgedeckten Brunnenloch Wasser stehen sehen. Beim Ausmessen mit einer Schnur und Gewicht, habe ich als Wasserstand 4,15 m ermittelt. Somit standen etwa 25 cm Wasser im Brunnenloch. Am darauffolgenden Wochenende bin ich wieder guter Dinge an mein Bohrloch getreten und war etwas verwundert über den sich veränderten Wasserstand. Das Wasser stand jetzt 2,5m hoch in meinem Bohrloch, was leider das Bohren enorm erschwert hat, obwohl das Bohrloch zum Glück nicht eingestürzt ist.
Der etwas aufgequollene Lehm ließ sich leicht bis auf die ursprüngliche Tiefe ausbohren, allerdings war ein Weiterbohren fast unmöglich. Selbst mit einer 1m Verlängerung des Bohrgestänges am Griff war ein Drehen von maximal 360° möglich, danach war ein Weiterdrehen des Bohrkopf nicht mehr möglich. Wenn ich dann wieder 90-180° zurückgedreht habe, konnte ich gerade so noch das Bohrgestänge ziehen. Die mögliche Lehm Fördermenge war somit auf maximal eine Spindelhöhe beschränkt, und das Wasser hat die kleineren Teile herunter gespült.

Winterpause

Da ich noch kein Dreibein für die ebenfalls noch fehlende Kiespumpe habe, verabschiede ich mein Projekt für dieses Jahr erst-mal in den Winterschlaf, da das Bohren bei Temperaturen unter 5° Celsius und Regen keinen Spaß macht.

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